Spezialeinsatz für Spürnasen

Lions Mitglieder im Wald

Besuch bei der Rettungshundestaffel Rhein-Ahr e.V.

Darin waren sich alle Clubmitglieder einig, als sie in einem Waldstück zwischen Remagen und Birresdorf an einem Trainingstag der Rettungshundestaffel Rhein-Ahr e.V. teilnehmen durften:

Hundeführer ohne Hund mit Warnweste

​​​​​​​So ein Ehrenamt muss man wirklich wollen!

Die Rettungshundestaffel (RHS) wurde 2001 von Heinz Zilligen ins Leben gerufen worden, nachdem er als Mitglied der Freiwillige Feuerwehr oft sog. „abgängige“ Personen suchen musste. Er hatte dabei die Erfahrung gesammelt, dass gesuchte Menschen leider oft tot aufgefunden wurden, obwohl ganz in der Nähe nach ihnen gesucht wurde.

Die Lösung: Bildung einer Rettungshundestaffel

Hunde werden in  Rettungsstaffeln  aufgrund ihrer bemerkenswerten Fähigkeiten und Instinkte eingesetzt.

  1. Geruchssinn
    • Hunde haben einen außergewöhnlich empfindlichen Geruchssinn. Sie können Gerüche wahrnehmen, die für Menschen unerreichbar sind.
    • In Such- und Rettungseinsätzen können Hunde vermisste Personen anhand ihres Geruchs lokalisieren, selbst wenn diese unter Trümmern oder in unwegsamem Gelände versteckt sind.
  2. Schnelligkeit und Wendigkeit:
    • Hunde sind schnelle und wendige Tiere. Sie können sich in verschiedenen Umgebungen gut bewegen, sei es in Wäldern, Bergen oder städtischen Gebieten.
    • Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um vermisste Personen schnell zu finden und zu retten.
  3. Teamarbeit mit dem Hundeführer:
    • Rettungshunde arbeiten eng mit ihren Hundeführern zusammen. Diese Teams trainieren intensiv, um effektiv zusammenzuarbeiten.
    • Der Hundeführer gibt dem Hund Anweisungen, um bestimmte Bereiche zu durchsuchen, und der Hund reagiert auf die Gerüche, die er wahrnimmt.
  4. Vielseitigkeit:
    • Rettungshunde können in verschiedenen Situationen eingesetzt werden, z. B. bei Naturkatastrophen, Erdbeben, Lawinen oder vermissten Personen.
    • Sie sind auch in der Lage, nach Überlebenden oder Verletzten zu suchen.

Insgesamt sind Rettungshunde ein unschätzbarer Teil des Rettungsdienstes und tragen dazu bei, Menschenleben zu retten

Die derzeitige Leiterin der Gruppe, Andrea Zilligen, erläuterte die besonderen Anforderungen, die an Hund und Mensch gestellt werden.

alter Mercedes Transporter

Rettungshundearbeit ist Teamarbeit für Idealisten!

Abgesehen davon, dass beide fit und gesund sein müssen, werden mindestens 8 Stunden wöchentlich zzgl. der Zeit, die man zu Hause mit dem Hund übt, aufgebracht werden.

Rettungshundearbeit ist Teamarbeit.

Dabei versteht man nicht nur den Hund mit seinem Menschen, sondern insbesondere auch die Mitglieder der Staffel untereinander. Es gehört viel Idealismus dazu, spät in der Nacht aufzustehen, wenn das Telefon klingelt und ein anderes verschlafenes Mitglied der Staffel mitteilt, dass es zum Einsatz geht. Erst recht, wenn man daran denkt, auch am nächsten Morgen - nach u.U. mehreren Stunden Einsatz ‑ noch gut gelaunt auf Arbeit erscheinen zu müssen.

Und das ohne jede finanzielle Unterstützung von Kreis und Land. Auch wenn die Gruppe offiziell von den Behörden angefordert wird, muss jeder Hundeführer seine Ausbildung und die des Hundes sowie die Unterhaltung des Hundes inkl. Tierarztkosten selbst aufbringen. Das in die Jahre gekommene Suchtrupp-Auto wird gestellt, aber dessen Kosten muss der Verein zahlen.

 

Gelehriger Hund erhält Belohnung

Übung macht den (Meister) Rettungs-Hund

Auch dem Tier wird einiges abverlangt:

Im Idealfall zeigt der Hund in allen Situationen freundliches, unerschrockenes Verhalten und geht freudig auf Spielaufforderungen ein. Da Hunde aber nicht als Rettungshund geboren werden, ist die Kooperationsbereitschaft des Hundes und dessen Lernfähigkeit wichtig.

Frau mit auf dem Rücken geschnalltem Hund

Team Mensch und Hund rettet Leben!

Gut sozialisierte, umweltsichere, kooperationsbereite, lernfähige, verspielte und aufmerksame Hunde bringen die besten Voraussetzungen für die Ausbildung mit. Kleine Unsicherheiten, geringe Angstreaktionen oder Lärmempfindlichkeit kann durch Training behoben werden

Fasziniert beobachteten wir Flächensuchhunde, die irgendwo mitten im Wald versteckte Personen aufspürten! Manche von uns stellten sich auch als „Vermisste“ zur Verfügung.

Ganz besonders interessant war das „Mantrailing“. Ein dafür speziell ausgebildeter Hund roch an einem Taschentuch einer „vermissten“ Jugendlichen. Und nur auf Grund des Geruchs fand er diese weit entfernt in einem Gebüsch.

Menschen von hinten,  auf dem Weg aus dem Wald  heraus

Ab ins Warme!

Wir Lions waren sehr beeindruckt von dem Engagement von Mensch und Tier in dieser wichtigen sehr oft lebensrettenden Funktion.

Anschließend wärmten wir uns bei einem gemütlichen Treffen in der „Heidestube“ in Bengen auf und ließen die Erlebnisse des Vormittags Revue passieren.